Das Therapieverfahren für Kinder- und Jugendlichenpsychotherapie

Die Psychoanalyse geht davon aus, dass psychischen und psychosomatischen Erkrankungen ungelöste innere Konflikte zugrunde liegen. Die Konflikte werden unbewusst verdrängt und können durch verschiedene Entwicklungskrisen, Ängste, krank machende Beziehungserfahrungen, Belastungssituationen oder unverarbeitete traumatische Erlebnisse wieder hervorgerufen werden und eine psychische Erkrankung auslösen.

In einem psychoanalytischen oder tiefenpsychologisch fundierten Behandlungsverfahren werden diese Konflikte und ihre Zusammenhänge gemeinsam verstanden und durchgearbeitet. Somit wird durch korrigierende und heilende Erfahrungen eine progressive Entwicklung eingeleitet.  Weil Konflikte oft innerhalb von Beziehungen entstehen können in einer Vertrauen und Sicherheit gebenden therapeutischen Beziehung neue Beziehungserfahrungen gemacht werden.

 » professionell strukturierte Gespräche
» eine wissenschaftlich fundierte Psychotherapie
» psychodynamische, lösungsorientierte Therapie und Verhaltenstherapie (EMDR)

Diagnosestellung vor der psychotherapeutischen Behandlung

Jeder Psychotherapie geht eine diagnostische Phase voraus. Bei den ersten Terminen werden in einem gemeinsamen Gespräch das aktuelle Beschwerdebild, die Symptomatik, der Entwicklungsstand, Daten zur Lebensgeschichte sowie die individuellen Behandlungsziele erörtert. Der Hintergrund der Geschichte ist ein wichtiger Baustein für eine korrekte Diagnose. Ein weiterer wesentlicher Faktor für den Erfolg der Therapie stellt das Verhältnis zwischen Kind und Therapeuten dar.
Erst nach Erhebung eines psychischen Befundes und Klärung der spezifischen Behandlungsvoraussetzungen erfolgt eine Behandlungsempfehlung.

Elternbeteiligung bei der Therapie für Kinder- und Jugendliche

Zu jeder Kindertherapie gehören regelmäßige Gespräche mit den Eltern, beziehungsweise anderen wichtigen Bezugspersonen. Eine verlässliche und vertrauensvolle Arbeitsbeziehung der Erwachsenen ist unerlässlich für eine erfolgreiche Behandlung. Unsicherheit, Angst und Schuldgefühle können zu Beziehungskonflikten und negativen Kreisläufen in der Familie führen. In den Elterngesprächen können solche emotionalen Verwicklungen entdeckt, ausgesprochen, verstanden und bei gutem Verlauf andere Lösungen gefunden werden.
In der Therapie von Jugendlichen und jungen Erwachsenen werden die Elterngespräche (mit zunehmendem Alter) des Patienten weniger zielführend und finden - nach Absprache mit dem/der Jugendlichen - höchstens noch während der diagnostischen Phase oder auch gar nicht mehr statt.

Wie läuft eine Therapiesitzung ab?

Die Therapie findet in der Regel ein bis zweimal wöchentlich statt. Ziel ist es, gemeinsam einen Zugang zur „inneren Welt“ des Kindes oder Jugendlichen zu bekommen und die Bedürfnisse, Ängste und Verhaltensweisen zu verstehen. Daraus ergeben sich in der Regel neue Herangehens- und Lösungsmöglichkeiten. Die Therapie findet bei Jugendlichen im Gespräch statt. Bei Kindern werden zusätzlich kreative Materialien oder Spiele einbezogen. Kinder können in Form von Rollenspielen mit Puppen unbewusst ihre inneren Konflikte darstellen. Daher stellt das Spiel bei der Kindertherapie den wichtigsten Zugang zum Kind dar.

» gemeinsame Gespräche mit dem Kind oder Jugendlichen und dem Psychotherapeuten
» regelmäßige Einbindung der Eltern ins Gespräch
» Kreative Materialien und Spiele unterstützen die Psychotherapie bei Kindern

Zielgruppe der Kinder- und Jugendlichenpsychotherapie

Kinder, Jugendliche und junge Erwachsene bis zum vollendeten 21. Lebensjahr

Wer trägt die Kosten für eine therapeutische Behandlung?

Die Kosten für eine Psychotherapie von Kindern, Jugendlichen und jungen Erwachsenen werden von den Krankenkassen und Beihilfestellen nach Antragstellung übernommen.